Das belüftete Kaltdach
1. Raumseitiger Abschluus,
z.B. durch OSB-Platten, Holz-
Putztäger u.a.
2. Dampfsperre, z.B. PE-
Folie, PA-Folie
3. Wärmedämmung, z.B.
Mineralsfaser, Polystyrol
(Styropor), Polyurethan
4./5. Feuchteschutz für die
Dämmlage, z.B. diffusionsof-
fene Dachbahn auf diffusions-
offener Holzfaserplatte
6. Hinterlüftung, wesentlichs-
ter Bestandteil des belüfteten
Flachdachs, die durch
Thermik und Wind bewegte
Luft führt Feuchte nach drau-
ßen ab
7. Trenn- und Ausgleichsschicht oder Voranstrich auf Tragkonstruktion
8. Dachabdichtung mit Bitumen oder Kunststoffbahnen, ein- oder mehrlagig, teil- oder vollflächig
verklebt
9. Schutzschicht mit Kies (umstritten), Plattenbeläge, Begrünung (siehe Gründach)
Das Funktionsprinzip eines Kaltdachs ist so zu erklären: Im Sommer wird die durch
Sonneneinstrahlung aufgewärmte Dachhaut durch Hinterlüftung mit kalter Außenluft gekühlt.
Allerdings nur, wenn die Luft auch ohne Behinderung durch die Lüftungsebene ziehen kann, denn
dies ist bei Kaltdächern häufig ein Problem. Behinderungen können beispielsweise Bäume vor den
Lüftungsöffnungen, quer zur Lüftungsebene verlaufende Träger oder eine aufgequollene
Wärmedämmung sein. Bei einer funktionierenden Hinterlüftung ist der sommerlicher Wärmeschutz
dagegen besser, als bei einem Warmdach. Allerdings lässt sich nachträglich die Dämmstoffdicke nur
sehr aufwendig erhöhen. Dazu müsste zunächst die Schalung entfernt, der Sparren bzw. Dachbalken
aufgestockt und anschließend die Schalung wieder befestigt werden.
Als weiteres Merkmal eines Kaltdaches ist zu bemerken, dass der Wasserdampf aus dem Innern des
Gebäudes durch die Tragkonstruktion bzw. die Wärmedämmung diffundiert und abgeleitet wird, bevor
er die Dachhaut erreicht. Dies ist im Winter von Vorteil, da der Wasserdampf auch bei fehlender
Dampfsperre abgeleitet wird. Außerdem können feuchte Dachmaterialien austrocknen. Trotz all die-
ser Vorteile, wird das Kaltdach weit weniger häufig ausgeführt als das Warmdach. Dies liegt zum
einen an der aufwendigeren Dachkonstruktion, beispielsweise durch eine ausreichend tragfähige
Dachhaut bei der Nutzung des Dachs als Gründach. Zum anderen sind Kaltdächer auch teurer als
Warmdächer.