Was sind Sicherheitsschuhe
Dem Träger bieten Sicherheitsschuhe (Kurzbezeichnung S) Schutz für die Füße. Durch eine robuste
Kappe, die im vorderen Teil des Schuhs eingearbeitet ist, werden die Zehen vor Schlag und Stoß ge-
schützt. Die Kappe kann aus Stahl, Kunststoff, Aluminium oder Titan gefertigt sein. Je nach
Einsatzgebiet ist zu entscheiden, welches der oben genannten Materialien als Zehenschutz gewählt
wird. Das Obermaterial des Sicherheitsschuhs ist häufig aus strapazierfähigem Leder. Doch auch spe-
zielle Textilien kommen zum Einsatz. Auch auf die Sohle wird bei Sicherheitsschuhen besonderer
Wert gelegt. Sicherheitsschuhe müssen in bestimmten Berufsgruppen z.B. rutschfest oder antistatisch
sein. Auch die Schafthöhe eines Sicherheitsschuhs ist wichtig. Reicht ein Halbschuh oder muss es ein
Stiefel sein? In jedem Fall ist immer genau zu prüfen, für welchen Zweck der Sicherheitsschuh benö-
tigt wird. Unterschieden werden Sicherheitsschuhe (S), Schutzschuhe (P) und Berufsschuhe (O).
Sicherheitsschuhe haben eine Zehenkappe, die einer Belastung von 200 Joule standhalten muss.
Die Anforderungen für Sicherheitsschuhe
Das, was den Sicherheitsschuh von Schutzschuhen und Berufsschuhen unterscheidet, ist die einge-
nähte Zehenschutzkappe. Diese Kappe ist fest mit dem Sicherheitsschuh verbunden und kann nur
entfernt werden, wenn der Schuh zerstört wird. Ein Sicherheitsschuh ist dann ein Sicherheitsschuh,
wenn die Zehenschutzkappe einer Belastung von 200 Joule standhält. Doch was heißt das?
Einlegesohlen für die Sicherheitsschuhe sind nur dann erlaubt, wenn sie den Durchgangswiderstand
des Schuhs nicht über die zulässigen Grenzwerte erhöhen.
Welche Sicherheitsklassen gibt es?
Sicherheitsschuhe werden in verschiedene Sicherheitsklassen unterteilt.
SB
S1
S1P
S2
S3
S4
S5
SB - S3 sind Halbschuhe, bzw. Kurzstiefel. S4 und S5 sind Sicherheits(gummi)stiefel.
Zusatzanforderungen für besondere Anwendungen
Die folgenden Kürzel bieten einen Überblick über die Zusatzanforderungen, denen Sicherheitsschuhe
unterliegen können. Mit dieser Tabelle ist es leicht herauszufinden, welcher Sicherheitsschuh ge-
braucht wird:
A: Antistatische Ausrüstung
E: Energieaufnahme im Fersenbereich
P: Durchtrittsicherheit
M: Schutz des Mittelfußknochens
CI: Kälteisolierung
HI: Wärmeisolierung
CR: Schnittfester Schaft
FO: Benzin und Öl resistente Sohle
WR: Wasserabweisende Sicherheitsschuhe
WRU: Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme des Schaftes
HRO: Hitzebeständig gegen Kontaktwärme
Antistatische Ausrüstung: Die Schuhe verhindern eine statische Aufladung des Trägers, bzw. dämmt
diese ein.
Energieaufnahme im Fersenbereich: Durch die Energieaufnahme im Fersenbereich werden die
Gelenke entlastet, Unfällen wird vorgebeugt und das Laufgefühl im Sicherheitsschuh ist angenehmer.
Durchtrittsicherheit: Um die Verletzung durch scharfe und/oder spitze Gegenstände zu vermeiden,
wird die Durchtrittsicherheit durch eine robuste (Stahl)Zwischensohle im Sicherheitsschuh
gewährleistet.
Schutz des Mittelfußknochens: Eine Schutzkappe über dem Mittelfuß (aus Aluminium, Stahl oder
Kunststoff) ist am Sicherheitsschuh außen oder innen befestigt. So werden Stöße oder Schnitte gemil-
dert und das Verletzungsrisiko sinkt.
Kälteisolierung: Um optimalen Schutz vor Kälte bieten zu können, sind kälteisolierte
Sicherheitsschuhe innen gefüttert (Wolle oder Synthetikfaser). Hinzu kommt eine wärmende
Einlegesohle. Auch das Obermaterial ist Kältebeständig.
Wärmeisoliert: Durch spezielle Kunststoff-Zwischensohlen wird eine Hitzeabschirmung vom
Untergrund her gewährleistet. Auch das Obermaterial ist so behandelt, dass es hohen Temperaturen
für eine begrenzte Dauer standhalten kann. Wärmeisolierte Sicherheitsschuhe besitzen keine
Metallkomponenten, da diese sich erhitzen können.
Schnittfester Schaft: In den Schaft sind Kunststofffaserbündel eingearbeitet, die stark ausfransen, falls
es mit einem Kettensägeblatt in Berührung kommt. Durch die Fäden, die sich in der Säge verhaken,
wird diese gestoppt. Dem Bein kann so nichts passieren. Es gibt vier Schnittschutzklassen: 0-3. Die
Schnittschutzklassen sind an die Laufgeschwindigkeit der Kettensäge gekoppelt. Eine höhere Klasse
erlaubt eine schnellere Umdrehungszahl der Kette - dennoch ist der Schutz gegeben.
Benzin und Öl resistente Sohle: Durch spezielle Kunststoffe werden die Sohlen der Schuhe so behan-
delt, dass sie gegen Benzin, Öl (teils auch Säure oder Laugbeständig sind.
Wasserabweisende Sicherheitsschuhe: Durch spezielle Beschichtungen und Imprägnierungen wird
das Obermaterial der Sicherheitsschuhe wasserabweisend behandelt. (Kein Wassereintritt während
der ersten 15 Minuten)
Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme des Schaftes: Durchtritt - In der ersten Stunde kein
Wasserdurchtritt. Nach 90 Minuten maximal 2g durch das Schuhoberteil. Aufnahme - In der ersten
Stunde wird nicht mehr als 30% Wasser durch das Schuhoberteil aufgenommen.
Hitzebeständigkeit gegen Kontaktwärme: Spezielle Kunststoffe in der Sohle gewährleisten ein siche-
res Tragen der Schuhe, auch wenn es zu kurzzeitiger, hoher Kontaktwärme kommt.
ESD-Schuhe: Sicherheitsschuhe mit ESD (electro static discharge) leiten die Ladung des Trägers in
den Boden ab. So werden empfindliche Elektronikkomponenten geschützt, auch in der Chemie- und
Lackindustrie ist die Ladungsableitung in den Boden sehr wichtig.
Prüfenergie 200 Joule
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1kg Gewicht aus 20m Fallhöhe
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20kg Gewicht aus 1m Fallhöhe
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2kg Gewicht aus 10m Fallhöhe