Die Dachkontrolle

Das Dach schützt das Gebäude von den Einflüssen der Witterung. Ihm ist deshalb besondere

Aufmerksamkeit bei der Wartung und Unterhalt zu schenken.

Leider werden die Kontrollen häufig vernachlässigt.

Ich will euch daher einige Kontrollhinweise geben.

Kontrolle beim Schrägdach:

Undichtigkeiten:

Bei Dächern ohne Unterdach erfolgt die Kontrolle im Dachraum. Wasserringe auf dem

Dachboden oder sichtbare Verschiebungen der Ziegel sind Anzeichen von Undichtigkeiten.

Schrägdächer mit Unterdach sind etwas schwerer zu kontrollieren, da das eindringende Wasser

auf dem Unterdach abläuft. Tritt Wasser zwischen  Traufe und Traufladen oder an der Dachuntersicht

aus, sollte der Dachdecker eine Kontrolle vornehmen. Auch Verfärbungen an der Dachuntersicht sind

Anzeichen für Undichtigkeiten.

Wasser im ausgebauten Dachgeschoss (nach Renovation oder beim Neubau) muss nicht

immer Regenwasser sein. Es kann unter Umständen Kondenswasser aus einer Luftleckstelle sein

oder Rückschwelllwasser bei vereisten Traufbereichen. Auf jeden Fall einen Experten beiziehen!

Reinigung:

Die Ziegel müssen in grösseren Abständen gereinigt werden. Die Intervalle sind abhängig von

der Orientierung (Nordseite = Moos) und von umliegenden Bäumen. Eine Dachkontrolle durch den

Dachdecker kann zusammen mit der Reinigung von Dachrinne und Ablaufrohr erfolgen.

Dachrinne und Schmutzfänger sind – je nach Höhe über Boden oder Vegetation – mindestens

einmal jährlich zu reinigen. Dabei sollten auch die Ablaufrohre auf Undichtigkeiten kontrolliert werden.

Sickerrohre mindestens alle fünf Jahre spülen

Kontrolle beim Flachdach:

Bei windexponierten Gebäuden kann die Kiesschicht im Laufe der Zeit von den Ecken gegen

die Dachmitte verfrachtet werden, so dass die Dachhaut dort ungeschützt der Sonneneinstrahlung

ausgesetzt wird. Dies kann zur Versprödung der Dachhaut und im Extremfall zur Abdeckung des

Daches durch Windkräfte führen.

Verfrachtungen müssen von Zeit zu Zeit wieder verteilt werden.

Verstopfte Abläufe führen dazu, dass dauernd Wasser auf dem Dach liegen bleibt. Dies fördert

den Algen und Pflanzenwuchs auf dem Flachdach. Das auf dem Dach liegende Wasser kann über

die Dachkante abfliessen oder durch Fälze der Dachanschlüsse in die Konstruktion eindringen.

Abläufe müssen mindestens einmal jährlich gereinigt werden.

Flachdächer sind, besonders wenn sie stehendes Wasser aufweisen, ideale Böden für verschie-

dene Pflanzen, Einige sind «bösartig» , das heisst ihre Wurzeln dringen durch die Dachhaut hindurch

und breiten sich darunter aus. Stirbt die Pflanze ab, oder wird sie ausgerissen, so entsteht ein Loch in

der Dachhaut durch das Wasser in das Gebäude eindringen kann.

Pflanzen müssen entfernt werden. Sind sie in die Dachhaut eingewachsen, so muss dies durch den

Fachmann gemachte werden, welcher die Dachhaut sofort repariert. Vorsicht mit Herbiziden

(Unkrautvertilgungsmittel), sie sind verboten.

Es existieren noch viele Dachanschlüsse in verzinktem Stahlblech. Im Laufe der Zeit wird die

Zinkschicht zersetzt und das Blech beginnt zu rosten, was zu Undichtigkeiten führen kann.

Einzelne Rostflecken an Blechanschlüssen können nach der Korrosionsbehandlung überstrichen

werden.

Dachanschlüsse sind meist mit Kittfugen versehen. Diese verspröden infolge

Sonneneinstrahlung, so dass Wasser hinter die Anschlussbleche und in die Wärmedämmung eindrin-

gen kann.

Versprödete Kittfugen müssen neu abgedichtet werden.

Als Liegenschaftsbetreuer haben vor allem Sie die Aufgabe, das Dach zu überprüfen und bei

Mängeln über die Verwaltung (Eigentümer) einen Fachmann zur Behebung zu beauftragen.

Kontrollieren Sie das Flachdach zweimal jährlich.

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